meins, 2008 and ongoing | Linda Thalmann

meins, 2008 and ongoing

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Projekt im öffentlichen Raum
Bedruckte Haftnotizzettel, bewegliches und unbewegliches Stadtmobiliar

„meins“ bietet die Möglichkeit, seine Stadt in Besitz zu nehmen, wenn auch nur für die Dauer eines Gedankens oder der Lebensspanne eines sehr zeitgenössischen Gedenk-Mediums, des Haftnotizzettels. Entfernt sich der vermeintliche „Besitzende“ von „seinem“ Objekt, so wird sein Besitzanspruch für alle folgenden Personen zu einem nicht zuordenbaren Rätsel – ein persönlicher, aber anonymer Besitzanspruch. Es handelt sich um eine Eroberung der Stadt durch die Bewohnerinnen und Bewohner – in manchen Fällen vielleicht auch eine Rückeroberung, ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung und extreme Reglementierung des öffentlichen (Lebens)Raums. Die „Besitzerinnen“ und „Besitzer“ sind aufgefordert, mit wachem Blick durch die Straßen und Orte zu gehen, um ihre wertvollen und zahlreichen, aber dennoch limitierten Klebezettelchen an den für sie besten, „besitzwürdigsten“ Objekten anzubringen.
Abgesehen vom natürlichen Verfalls-/Abfallsdatum ist natürlich jede/r Andere in der Lage, die Intervention des anonymen Anderen zu verändern oder zu vernichten, durch ein einfaches Umkleben oder Abnehmen des Haftnotizzettels. Diese Reaktion auf seine Aktion wird dem ursprünglich Klebenden natürlich, soweit er Besitz in seinem nahen und viel frequentierten Umfeld in Anspruch genommen hat nicht entgehen – ein Dialog kann entstehen.


© Linda Thalmann